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4.1 Auf direktem Weg nach Zypern

Geduldig harrten wir der Dinge mit grosser Sorge um die Gesundheit unserer Liebsten zuhause. Wie im Vorjahr wollten wir eigentlich auch dieses Jahr dem kalten Winter entkommen und spätestens Mitte November wieder Richtung Süden unterwegs sein. Der ursprüngliche Plan war die Entdeckung der Türkei, Aserbaidschan, Georgien und eventuell Armenien mit einem Abstecher nach Zypern in der kältesten und dunkelsten Winterzeit und einer intensiven Fahrt durch Griechenland auf der Suche nach dem Stückchen Erde, das uns die Glückseligkeit bringen würde.


Nun sind wir also seit Ende Dezember, mit rund sieben Wochen «Verspätung» wieder unterwegs. Die Entscheidung. jetzt doch noch zu Fahren, war eine der schwersten Entscheidungen, die wir in der jüngsten Vergangenheit treffen mussten. Doch jetzt schauen wir vorwärts und freuen uns auf die neuen Abenteuer, auf Reise Nummer vier mit FRAME Adventure!


Georgien sollte ja zum vierten und letzten Terrain Test für unser Expeditionsfahrzeug werden: Die Prüfung auf Schnee und Eis. Da wir aber auf Grund unserer verspäteten Wegfahrt die Ostschleife nach Georgien nun vermutlich kaum noch schaffen werden, wollen wir dafür die Gelegenheit des Schnee- und Eistests bereits in der Schweiz wahrnehmen und uns – Mensch und Maschine - auf einem der auch im Winter immer wieder mal offenen Hochalpenstrassen üben. Die Wetterbedingungen sind nahezu perfekt, wir legen los Richtung Lukmanierpass. Auf knapp 2'000m.ü.M durchqueren wir die Alpen über diese nur spärlich befahrene Strecke in Richtung Tessin, der Sonnenstube unserer Schweiz. Von Sonne ist aber nichts zu sehen, dafür finden wir die versprochenen schnee- und eisbedeckten Passagen, auf denen wir die Rutschfestigkeit unserer Stollenreifen prüfen können. Draussen ist es bitterkalt und es herrschen hier oben hochwinterliche Verhältnisse. Vorsichtig rollen wir im Allradmodus über die kritischen Stellen. Das Gaspedal wird behandelt wie ein weiches Ei. Das Bremspedal nach Möglichkeit vermieden und stattdessen kommt die Motorenbremse respektive eine niedrigere Gangart zum Einsatz. Klappt alles ganz hervorragend, nur eine anspruchsvolle Tiefschneepassage fehlt uns hier. Vielleicht müssen wir halt doch noch nach Georgien….;-)


Zur Übernachtung fahren wir schon ein ganzes Stück auf der Südseite runter und finden auf zirka 1'100m.ü.M einen genialen, ruhigen Platz nur ein paar hundert Meter von den Serpentinen der Lukmanierpassstrasse entfernt. Die erste Nacht ist die Erfüllung, auf die wir nun schon wieder Monate gewartet haben. Schlafen in der Natur, ohne Lärm, ohne Licht, ohne Strahlung, einfach himmlisch.





Zwischen Reben und Oliven auf dem Weingut Poggio delle Grazie

Der zweite Tag führt uns durch die Lombardei, die Industrie und Wirtschafts-hochburg Italiens. Die Auswirkungen der kommerziellen Aktivitäten dieser Region werden uns erst jetzt richtig bewusst: Alte heruntergekommene Fabriken, leerstehende Häuser, Abfallhalden und Schmutz überall. Dazu eine Luft zum Schneiden. Wir sind fast ein wenig geschockt, so schlimm haben wir das im Tourismus freundlichen Italien nicht erwartet. Nach der Besorgung zweier verschiedener SIM Karten mit EU Roaming schaffen wir es noch knapp vor Dunkelheit ins Veneto. Die Luft ist zwar immer noch schwer, doch immerhin können wir hier auf dem Weingut eines «Bio»-Winzers gemütlich zwischen Rebstöcken und Olivenbäumen nächtigen. Eine kleine Verkostung seiner Frizzanti und Rotweine enden mit der Aufstockung unseres fahrbaren Weinkellers.





Alljahres Camping Fusina gegenüber Venedig

Nächste Station ist Venedig. Wir nähern uns der Lagunenstadt von Süden her kommend und begrüssen die nun stark veränderte Landschaft. Sonne und Wärme gibt es aber auch hier immer noch keine. Anstelle kommt Nebel und nachts auch schon der erste Regen. Das trübt unsere Stimmung an diesem Silvester aber keineswegs. Wir fahren von Fusina, wo wir uns wieder einmal auf einem Campingplatz unter die Weissware mischen, mit der Vaporetto ins romantische Venedig. Es hat nicht überraschend ganz ansprechend viel Menschen in den schmalen Gassen. Heute Abend soll auf dem Markusplatz die Hölle los sein. Wir sehen viele Touristen, hauptsächlich auch Italiener, die sich für das Silvesterspektakel schon tagsüber so richtig in Fahrt bringen. Für uns steht noch eine weitere Schifffahrt nach Murano auf dem Programm. Meine Einkaufschefin braucht nämlich noch zwei hübsche Gläser, ein perfektes Souvenir aus dieser künstlerischen Stadt. Venedig hat genauso gegen den Massentourismus anzukämpfen, wie Barcelona oder der Machu Picchu. Zu meiner aktiven Zeit konnten wir nicht genug Gäste in die Hotels und Touristen in unsere Regionen bringen. Heute gibt es immer mehr Hotspots, die sich der Touristen nicht mehr wehren können. Verrückt! Das ist die Folge der Sozialen Medien und des unersättlichen Nachahmungstriebes des Menschen. Mein Gott, sind wir froh, dass uns Mainstream Tourismus nicht zusagt. Wir sind und bleiben grosse Fans der Einsamkeit und der unentdeckten Plätze dieser Erde. Trotzdem sind wir aber heute hier, eigentlich mehr zufällig genau zum Jahreswechsel. Das Feuerwerk über Venedig um Mitternacht fällt übrigens sehr bescheiden aus und ist genauso enttäuschend, wie das ab dem 1.1.24 als einzige Stadt der Welt erhobene Eintrittsgeld von fünf Euro für Tagestouristen. Bald wird man vermutlich wählen können, ob man drei, sechs oder neun Stunden durch die venetischen Gassen schreiten will, entsprechend zahlst du dann deinen Eintrittspreis. Ob das die Massen von Venedig abschrecken mag, ist zu bezweifeln.



oben: Venedig wie es leibt und lebt

unten: Abstecher auf die Glasbläser Insel Murano



Neues Jahr, neues Glück! Wir erinnern uns ans Neujahr vor einem Jahr. Da standen wir mutterseelenallein in einer marokkanischen Steinwüste im Anti-Atlas. Nach erfolgreicher Winterüberquerung des Hohen Atlas war dies ein verheissungsvoller Platz, um ein abenteuerliches 2023 einzuläuten. Was verheisst wohl unser heutiger Stellplatz inmitten von kuscheliger Weissware vor den Toren Venedigs? Immerhin sind wir wieder auf Achse und nicht der Ort, sondern die Reise ist unser Ziel.


Am ersten Tag des Jahres auf den Strassen unterwegs zu sein ist äusserst entspannend. Kein Verkehr, keine Ampeln, kein gar nichts, dass uns auf unserer Fahrt in den Süden verlangsamen könnte. Es ist neblig und die Sonne kämpft förmlich gegen die Feuchtigkeit, die hier über den Feldern in Ostvenetien liegt. Wir sind ganz klar auf der Seite der Sonne und hoffen, dass sie diesen Kampf gegen den stellenweise aufgelockerten Nebel gewinnt. Unser Zweckoptimismus wird aber auch heute noch nicht wirklich belohnt. So tuckern wir gemütlich durch zahlreiche mit Bäumen gesäumten Strassen über die weiten Felder Richtung Triest. In der Ferne sehen wir schliesslich die schneebedeckten Julischen Alpen und ihre von der Sonne goldgelb beleuchteten Gipfel. Die Hafenstadt lassen wir mal schön rechts liegen und schon sind wir an der slowenischen Grenze. Hier bekommt unser durstiges Monster wieder einmal sein Lieblingsgetränk: Diesel. Und zu ganz akzeptablen 1.418. Da machen wir wenigstens den grösseren unserer beiden Tanks wieder mal so richtig voll. Cheers FRAME!


Wie so oft überlegen wir uns, ob wir in einer schönen Gegend schon frühzeitig nach einem Übernachtungsplatz Ausschau halten oder vielleicht doch noch etwas Distanz machen sollen. So auch hier in Slowenien. Die Gegend ist merklich weniger besiedelt als noch kurz vorher auf der italienischen Seite. Die Tage sind aber eh schon so kurz, sodass wir uns heute für etwas mehr Strecke entscheiden. Wir peilen also heute noch Rijeka an, eine der Grossstädte Kroatiens im Nordwesten des Landes. Somit machen wir an diesem ersten Tag des Jahres gleich drei Länder. Für uns bedeutet das Land Nummer 17 und 18 nach weniger als zwei Jahren unterwegs. Da kommt doch ganz schön was zusammen….


Grossstädte sind ja sonst nicht so unser Ding, Rijeka bietet sich aber an, da wir hier direkt am Meer neben dem heimischen Fussballstadion stehen können. Die Fahrt hinunter birgt aber noch so ein paar Herausforderungen. Eisenbahnunterführungen mit Höhenbegrenzung und steil abfallende Strassen, die in Sackgassen enden etc. Was ich sonst eigentlich nur im schwierigen unübersichtlichen off-road Gelände mache, tue ich nun mitten in der Grossstadt: Ich lass die Karre am Strassenrand stehen und laufe die steilen engen Gassen zu Fuss hinunter, um ein problemloses Durchkommen sicherzustellen. Wir sind erleichtert, als wir endlich ganz unten am Meer ankommen. Im Laufe des Abends kommen wir noch in den «Genuss» von etlichen Feuerwerks-Überbleibsel von der gestrigen Silvesternacht. Ein romantischer Sonnenuntergang im Meer bleibt uns aber wegen den tief hängenden Wolken verwehrt.


Inmitten der Stadt Rijeka und trotzdem Meersicht

Wie immer kommen wir dank unseres auffälligen Fahrzeuges ganz schnell mit der Lokalbevölkerung ins Gespräch. Insbesondere Hundebesitzer führt es hier an diesen Strand. Wildes Campieren sei hier zwar im ganzen Land nicht erlaubt, aber am ersten Tag des neuen Jahres wird das wohl niemand so wirklich kümmern.


Der nächste Tag zeigt uns nun bereits, warum so viele Menschen von Kroatien schwärmen. Wir haben endlich mal richtig sonniges Wetter und die Panoramastrasse entlang der kroatischen Küste ist wirklich erste Sahne. Es vergeht kaum eine Minute in der wir nicht von einer atemberaubenden Fernsicht begeistert werden. Immer wieder sagen wir zu uns selbst: Zum Glück sind wir hier im Winter. Im Sommer geht hier bestimmt so richtig die Post ab. Ein Campingplatz nach dem andern und Feriendörfer überall da, wo nicht gerade noch die ursprünglichen Felsen prangen. Entlang der Strecke gibt es immer wieder mal Hinweistafeln die daran erinnern, dass die Strecke sehr anspruchsvoll ist. Insbesondere werden die Motorradfahrer zum defensiven Fahrstil aufgefordert. Gefühlt fahren wir heute zehntausend Kurven und mein Schaltknüppel kommt schon fast ins Glühen. Umso einladender wirkt das kühle Nass der Adria auf mich, wie wir schliesslich unmittelbar am Strand von Seline Nachtlager beziehen.



oben: Die gesamte kroatische Küste eine fantastische Panoramastrasse mit unzähligen Kurven

unten: Verdiente Erfrischung in der noch etwas kühlen Adria



Tag drei der Kroatien Schnell-Durchreise führt uns schliesslich etwas in Hinterland. Da wo Winnetou und Old Shatterhand den Schatz am Silbersee vergraben haben. Das Wetter lädt uns heute aber nicht zur Schatzsuche ein. Wir ziehen es vor, unsere kleinen Verschnaufpausen im Wagen und somit im Trockenen zu verbringen. Winnie war schon ein Mordskerl, nicht nur, dass er Wind und Regen stets trotzte, aber er bewegte sich auch auf einer einzelnen Pferdestärke fort, während wir doch immer hin fast 300 unter unseren Hintern haben.



oben: Im Sommer vermutlich gut besucht, im Winter menschenleer

unten: Morgenstimmung am Perućko See




Immer wieder Blick auf die vorgelagerten Inseln Kroatiens

Im Süden Kroatien angelangt geniessen wir noch die perfekt ausgebaute Umfahrung des bosnischen Meeranstosses von Neum. Geografisch ist das wohl einmalig. Hier gewährt man also Bosnien und Herzegowina auf mickrigen zwölf Kilometern ihre Landesgrenze bis ans Meer vorzuziehen, die sonst über hunderte von Kilometern hinter Kroatien verläuft. Da hierdurch der Süden Kroatiens vom Norden getrennt würde, baut man einfach eine gewaltige Brücke auf die vorgelagerten Inseln, um somit die Verbindungswege auf der Strasse intakt zu halten. Ein Meisterwerk des Strassenbaus und was uns am meisten erstaunt, es ist mautfrei!





Unser letzter Übernachtungsplatz in Kroatien erhält ohne gross nachzudenken zehn von zehn Punkten. Am Ende der Umfahrung vom bosnischen Neum geht es zurück auf's Festland und bei Doli hinauf Richtung Grenze. Hier finden wir einen ungestörten Platz mit Blick auf alle die vorgelagerten Inseln und die Adria, romantischer Sonnenuntergang inklusive.




oben & unten: Ein 5-Sterne Stellplatz bei Doli





Romantik entlang des Trebisnjica Karsflusses in Herzegowina

Unser Ziel, so schnell wie möglich in den Süden an die Wärme zu kommen treibt uns fast schon wie die Irren jeden Tag teilweise bis zu 300 Kilometer. In Anbetracht der Tatsache, dass die Tage anfangs Januar immer noch extrem kurz sind, ist die gefahrene Distanz und vor allem die Stunden hinter dem Steuerrad für unsere Art zu reisen schon ganz schön sportlich. Und daher geht es heute gleich durch vier Länder! Wir starten morgens kurz nach neun und tun uns schwer uns von der Aussicht von den Doli Mountains zu verabschieden. Nach wenigen Kilometern erreichen wir dann bereits den einsamen Grenzübergang nach Bosnien und Herzegowina. Die Zöllner scheinen buchstäblich nur auf uns gewartet zu haben und somit ist auch ein Augenschein im Inneren unseres FRAMEs für einmal ganz ok. Das Allererste, das uns überrascht ist die relativ gute Sauberkeit, die wir hier antreffen, obschon wir uns nun nicht mehr in touristischen Regionen bewegen. Wir sind uns natürlich durchaus bewusst, dass die Beurteilung eines Landes nicht nur auf seine öffentliche Sauberkeit reduziert werden kann. Es hat sich aber bei uns im 20. Land, das wir mit FRAME bereisen, so eingebürgert, dass wir den ersten Eindruck auf uns wirken lassen, denn der erste ist der wichtigste. Von diesem Moment an ist der Beurteilende doch schon programmiert. Stimmt der erste Eindruck nicht, wird es schwierig die Gefühlslage umzupolen. Das gilt für Menschen, Hotels und eben auch für Länder. Das ist die Psychologie des Menschen und wird meiner Meinung nach heute schon viel zu oft vernachlässigt.


Die Steinhäuser in den kleinen Dörfer erinnern uns irgendwie auch ans Tessin. Was da alles so angebaut wird können wir nun im Winter nicht immer auf Anhieb feststellen. Mais, Getreide und Kartoffeln zählen aber bestimmt dazu. Infolge des heute regnerischen Wetters sieht alles sehr fahl aus. Das dunkle braun der Blätter und Gehölze vermischt sich mit dem Immergrün und dem grau der Häuser und Felsen. Kaum eine Stunde später erreichen wir auch schon die Grenze zu Montenegro. Erneut klettern wir dafür auf einen kleinen Pass und stehen einmal mehr mutterseelenalleine vor dem Grenzposten. Auf die Frage, wohin die Reise gehe, antworte ich mit «Cyprus». Es rattert im Hirn des Grenzers, er überlegt sich entweder, «wo ist Cyprus?» oder «warum fährt der Kerl denn gerade hier durch?» Wie auch immer, wir werden registriert und auch diesmal höflich gebeten weiterzufahren.






Slano Stausee nähe Nikslic, Montenegro

Der Übergang Klobuk liegt auf über 1'000m.ü.M und ist vermutlich einer der panoramaträchtigsten Grenzen, über die wir je gefahren sind. Was allerdings danach kommt ist eher schockierend. Der Müll-Level steigt rasant und somit fällt unsere Begeisterung des ersten Eindrucks schon bald in den Keller. Aber es soll noch schlimmer kommen, denn was wir die nächsten zwei Stunden in Montenegro zu Gesicht bekommen, wird schliesslich in Albanien noch getoppt. Rumänien war schon ein Schock, Marokko in den bewohnten Gebieten leider auch, aber was wir hier sehen erinnert uns eher schon an Indien. Es ist einfach nur schade und so was von unverständlich, warum das die Regierungen nicht hinbekommen. Das Abfall Management scheint mir nicht annähernd so schwierig und komplex zu sein, wie die Strom- oder Wasserversorgung. Aber wer weiss, vielleicht hapert es dabei ja genauso. Unsere Kontakte zur Bevölkerung während den kleinen Verschnaufpausen rücken unser Bild aber wieder einigermassen zurecht: Die Menschen hier sind äussert freundlich und zuvorkommend. In einem Masse, wie wir es uns in der Schweiz gar nicht vorstellen können. Höflich, herzlich und so was von hilfsbereit. Diese Menschen haben es auf keinen Fall verdient, in diesem Müll zu leben. Und doch ist es, wie es ist.


Auch in Albanien: Zimmer mit Seeblick!

Nach einer Übernachtung am idyllischen Shkodra Lake und einer weiteren mit gigantischem Blick auf den Ohridsee verlassen wir Albanien nach einer regnerischen Nacht Richtung Nordmazedonien. Hier gilt es vom 1.18 Euro Dieselpreis zu profitieren. Ist vermutlich einer der tiefsten Dieselpreise auf dem europäischen Kontinent. Wir tanken voll und steigern unser Kampfgewicht um weitere 400 Kilo. Die Vermüllung bleibt ähnlich, was uns aber auffällt, ist die Qualität und Modernität der Häuser hier in Nordmazedonien. Für ein Land, das als eines der Schlusslichter in Europa gilt, sind wir wirklich erstaunt, was wir hier zu sehen bekommen.


Wintereinbruch auf dem Bukovo Pass - Nordmazedonien

Genau wie in Slowenien, Bosnien und Montenegro planen wir auch in Nordmazedonien nicht zu übernachten und es nach wenigen Stunden wieder zu verlassen. Bevor wir uns aber der griechischen Grenze nähern, holt uns einmal mehr der Winter ein. Bei starkem Schneefall erklimmen wir den 1'200m.ü.M gelegenen Bukovo Pass vermutlich kurz bevor er geschlossen wurde. Das war die letzte Erhebung, bei welcher wir mit Schnee rechnen müssen. So meinen wir, denn wir haben ja noch keine Ahnung was uns in der Türkei erwartet..


Kaum im griechischen Mazedonien angekommen, heitert das Wetter auch schon wieder auf. Grosse Tafeln weisen hier auf die Gefahr von kreuzenden Bären und Wildschweinen hin. Ach wie gerne würden wir mal ein solches Tier in freier Wildbahn sehen. Das muss selbstverständlich nicht gerade auf unserer Strasse sein. Wir durchqueren riesige Felder mit Obstbäumen und teilweise auch Weinstöcken. Alles liegt im Winterschlaf.


In der Ferne prangen majestätisch die schneebedeckten Grenzberge zwischen griechisch Mazedonien und Nord-mazedonien. Einmal mehr finden wir einen Übernachtungs-platz mit Blick auf einen See namens Verogitida, den man sich schöner nicht vorstellen kann. Viele Seen in Griechenland sind künstliche Stauseen. Nicht so der Limni Verogitida. Trotz seiner überschaubaren Grösse zählt er zu den grössten natürlichen Seen des Landes. Ein Hotelzimmer mit dieser Aussicht hätte bestimmt ein paar hundert Euro Aufpreis gekostet. Wir sind so dankbar, dass wir solche Plätze immer und immer wieder ansteuern dürfen, ohne auch gleich wieder ein Verbotsschild vorzufinden. Es ist Sonntag und unheimlich ruhig in dieser Gegend. Entsprechend entspannt schlafen wir in unserem Hüsler Nest kuschelig ein.




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