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2.8 Desaster am Iriki Salzsee

OFFROAD TEIL 2


Mit unseren Vorräten hätten wir noch eine ganze Weile im Erg Chigaga verbringen können. Nachdem wir aber unsere Tagesreichweite sowohl zu Fuss, wie auch mit dem Bike einmal kreuz und quer abgelaufen respektive abgefahren haben, plagt uns schon wieder die Sehnsucht nach mehr. Oder soll ich besser «Meer» schreiben? In der Tat haben wir mit Chigaga nun schon die zweite Sandwüste im Repertoire und etwas Meer wäre jetzt sicherlich nicht zu verachten, denn wir lieben es beide sehr. Selbstverständlich entspricht das ja auch unserem groben Marokko Plan: Im Dezember im Hohen Atlas, im Januar in der Sahara und im Februar am Atlantik.


Kurz nach der Rückfahrt aus den Dünen auf die Piste verabschieden wir uns nach zwei Wochen von unseren Begleitern aus Zürich. Die Turtle Crew treibt es nordwärts entlang der Pistenkuh-Strecke nach Foum Zguid. Bei uns steht eine Übernachtung am Iriki Salzsee auf dem Programm, sowie eine einsame offroad Strecke quer durch die Pampa bis nach Tissint. Unser Entdecker Gen erlaubt uns irgendwie nicht bereits gefahrene und im Detail beschriebene Strecken einfach nachzufahren. Die tatsächlichen Entdeckungen suchen wir da, wo (hoffentlich) noch keiner vor uns war. Da, wo zumindest nicht schon alles abfotografiert und durch dokumentiert wurde. Die guten Geschichten - so glauben wir - sind die neuen Geschichten. Das bedeutet für uns nochmals ungefähr 100 Kilometer offroad, durch äusserst selten befahrenes, abwechslungsreiches und fotogenes Gebiet, das wir nun alleine und im Fotografen-Tempo gemütlich absolvieren werden.


Heute wird Holz gesammelt und verladen

Auf der Strecke zum Iriki gibt es erstaunlich viel herumliegendes Holz. Die Idee endlich einmal ein Brot auf offenem Feuer im Dutch Oven zu backen, begleitet uns schon lange. Heute werden wir sie endlich umsetzen. Wir sammeln so viel Holz, wie wir in unserer Heckgarage rein, respektive auf unseren Fatbiketräger raufbringen. Heute ist wirklich viel los auf dieser Strecke. Innerhalb eines Vormittags treffen wir auf vier deutsche Motorradfahrer und ein buntes Nationen Gemisch von jungen Van-Life Enthusiasten. Ein junges Mädchen aus Österreich ist gar alleine nur mit Zelt und Rucksack unterwegs und hat sich für ein paar Tage den Mobilisten angeschlossen. Wir staunen immer wieder, mit wie wenig solche Abenteurer auskommen. Unsere Art und Weise zu reisen entspricht wohl eher unserem Alter und ist natürlich vergleichsweise purer Luxus. Das sind wir uns bei solchen Begegnungen immer wieder bewusst und auch äusserst dankbar darüber.


Die sandigen Passagen und Ausläufer des Erg Chigaga gehen langsam über in eine harte, salzige Ebene. Unsere Route zweigt nun nach links in südlicher Richtung, weg von der Hauptpiste, weg von den letzten Zeichen der Zivilisation. Bald schon sehen wir in der Ferne das Flimmern über dem heissen Boden. Sieht schon aus wie das Meer. Seit «Lawrence of Arabia» oder «Hidalgo» wissen wir aber, das ist nur eine Fata Morgana. Da ist schon lange kein Wasser mehr, sondern nur noch die trockenen Überreste des Iriki Salzsees. Wir stehen vor der Wahl noch heute die Salzpfanne zu durchqueren oder nochmals im Sand in den äussersten Ausläufern des Erg ein einsames und romantisches Nachtlager zu beziehen. Es ist zwar überhaupt noch nicht Nachtlager-Such-Zeit, aber in Anbetracht unseres Vorhabens noch Brot zu backen, entscheiden wir uns für eine allerletzte Sandübernachtung.

Unterhalb dieser Düne finden wir den idealen Stell- und Backplatz zwischen Erg Chigaga und Iriki Salzsee

Schön windgeschützt hinter der ersten Reihe kleiner, spärlich bewachsener Dünen eruieren wir – natürlich zuerst zu Fuss – einen geeigneten Stand- und Backplatz. Wie üblich platzieren wir unser Fahrzeug mit Schwung im vielleicht heute etwas weichen, aber durchaus fahrbaren Sand. Wir verschwenden keinen Gedanken, dass diese Stelle uns irgendwie zum Verhängnis werden könnte, wir haben ja solche Sand-Standplätze in den letzten zwei Wochen schon etliche Male ohne Probleme gemeistert. Warum soll denn das bitte beim vermutlich letzten Dünen Aufenthalt anders sein?


Bis zum Iriki sind es kaum noch zehn Kilometer und der ist von hier natürlich schon gut sichtbar. Ausser nach Osten, wo sich die Dünen des Ergs erheben, reicht unser Blick zwischen 60 und 80 Kilometer in alle Richtungen. Im Norden und Westen das Anti-Atlas Gebirge, im Süden die algerische Sahara. Kein Zweifel, hätten wir heute schon gewusst welches Desaster uns morgen hier erwartet, wären wir zielstrebig weiter gefahren. Nichtsahnend breiten wir uns in unserer kleinen Oase aus. Wir geniessen diese Stille und freuen uns schon sehr auf das frische Brot, das wir uns heute backen werden. Ich grabe flugs ein Sandloch und schon lodert das dürre Holz. Die grossen Holzbrocken werden mit der Akkusäge zerlegt und für die Feuerstelle passend gemacht. Endlich kommt auch einmal unser Petromax Dutch Oven zum Einsatz. Akku Säge und Dutch Oven sind so Gadgets, die man wirklich nicht jeden Tag braucht. Umso mehr schätze ich es, wenn ich sie dann mal benötige, dass ich selbst am Ende der Welt auf nichts verzichten muss.


Selbst gebackenes Brot im Petromax Dutch Oven

Das Dinkelbrot wird ein voller Erfolg. Das einzige, was ich daran bemängeln kann, ist die Tatsache, dass wir nicht gleich drei oder vier so tolle Brote gebacken haben. Das Holz dazu hätte lange gereicht, auch wenn der zum Sonnenuntergang einsetzende Wind unser Feuer ganz schön anheizt. Wir halten trotz schnell fallenden Temperaturen unser Lagerfeuer noch bis in den tiefen Abend hinein am Leben. Irgendwie einfach romantisch.


Die Nacht ist kühl und windig und mein erster Gang am Morgen führt mich zur immer noch warmen Feuerstelle vor unserem Wagen. Es sind diese Momente, wo du ganz nah bei der Natur bist. Du siehst, fühlst und spürst sie und sie macht dich glücklich. Ich ertappe mich, wie ich mit einem kleinen Vogel anfange zu sprechen. Dass es hier überhaupt Vögel gibt, erstaunt mich. Ausser ein paar Wüstensträucher sehe ich hier doch eigentlich nur Sanddünen und die Salzpfanne. Der kleine Kerl ist aber sehr gesprächig, fast aufgeregt, als ob er mir unbedingt eine Geschichte erzählen wollte. Nicht nur das, er fliegt beim öffnen der Türe auch gleich unvermittelt in unsere Wohnung auf Rädern. Brigitte reagiert blitzartig, öffnet das gegenüberliegende Fenster und nach wenigen Sekunden ist der süsse Vogel wieder in Freiheit. Wir wundern uns gemeinsam über diesen vorwitzigen Kerl und was er uns denn wohl sagen wollte. Wir verstehen ihn erst viel später an diesem Tag!


Beim Startklar machen stelle ich fest, dass der Wind unsere Fahrspuren reichlich mit Sand gefüllt hat. Zudem bildeten sich um die Räder richtig grosse Dellen. Ich verschwende aber keine Gedanken, denn das Losfahren ist ja nach über zwei Wochen in der Wüste schon fast Routine. Und es kommt, wie es kommen musste! Wir kommen da nicht gleich auf Anhieb raus und sinken sogar noch etwas tiefer in den frisch verwehten Sand. Ein zweiter Versuch mit allen Sperren endet ebenfalls erfolglos. Wir hatten es in den letzten Tagen ein paar mal mit der Turtle Crew durchexerziert, den Einsatz der Sandbleche. Heute bin ich an der Reihe. Meine nigelnagelneuen Bleche werden am allerletzten Tag im Sand nun doch noch gebraucht. Ich war eigentlich schon der Meinung, oder sagen wir mal der guten Hoffnung, dass unser Unimog so was nie brauchen wird. Mit Reifendruck bei nur knapp über einem Bar und den kompletten Achssperren hat er bis anhin wirklich keinerlei Schwäche auf Sand gezeigt. Es hilft nichts. Heute müssen sie her, die Bleche. Vorher muss aber noch kräftig gebuddelt werden. Die Hinterhachse liegt bereits komplett im Sand. Bei knapp einem halben Meter Bodenfreiheit ist das ganz schön viel Sand, den wir da vor den vier Rädern und unter dem Wagen ausheben dürfen. Jetzt sind wir gerade froh, ist es noch nicht so heiss. Ich entledige mich meines Turbans und auch Brigitte greift tatkräftig zur Schaufel. Wir graben wie die Maulwürfe bis die fast zwei Meter langen Bretter passend verlegt werden können. Ich habe meinen Zürcher Sparingpartner in den vergangenen Tagen immer davor gewarnt, dass die Sandbleche sich bloss nicht zwischen den Achsen aufstellen und dir die Eingeweide aufschlitzen dürfen. Diese Gefahr ist real beim Umgang mit den scharfkantigen Aluteilen und schon vielen Offroadern zum Verhängnis geworden. Wir machen das also mit der nötigen Vorsicht und beschliessen, vorerst mal auf die Bleche aufzufahren und dann nochmals prüfen in welcher Lage diese sich dann befinden. Gesagt, getan. Mein Teammate reisst schon nach wenigen Sekunden ihre Arme in die Höhe und ruft «Stopp!» Es scheint, wir sind schon mal gut gestartet und nun auf den Brettern, nicht mehr im Sand. Ich steige kurz aus und beim Augenschein trifft mich fast der Schlag. Das Sandblech vor dem linken Hinterrad hat sich zwischen dem 240-Liter Dieseltank und dessen Tragegurten aber so was von verkeilt. Wie habe ich das denn nur geschafft? Es gibt nur eine Erklärung. Ich muss beim Anhalten ein paar Zentimeter zurückgerollt sein und habe so den Tank auf die vermutlich schräg aufstehenden Bleche gepresst. Beim Ziehen am Brett merkt man schnell, dass hier unheimlich grosse Kräfte wirken. Da geht gar nichts mehr. Und die Krux? Fahre ich weiter vorwärts, drücke ich mit dem Sandblech vermutlich den Tank fixierenden Stahlträger nach unten und riskiere mir den Tank so abzureissen. Fahre ich rückwärts, schiebt es mir das Brett noch weiter in oder vielleicht bald durch den Tank. Catch-22! Brigitte greift gleich mal zum Handy und überprüft, ob wir denn zur Zeit gerade ein GSM Signal haben, um eventuell eine Nachricht abzusetzen. Sie hat Glück und spricht schon sehr schnell mit einer Unimog Bekanntschaft, die wir vor ein paar Tagen mitten in der Wüste schlossen. Die Situation erfordert aber nicht jemanden, der mich hier herausziehen kann, den jegliches Vor oder Zurück birgt dieselben Risiken, wie das Herausfahren aus eigener Kraft.


Rien ne va plus! Das Sandblech klemmt zwischen Dieseltank und Hinterrad fest. Patt-Situation im Nirgendwo.

Jetzt bloss kühlen Kopf bewahren. Wir vergegenwärtigen uns also nochmals unserer Situation. Wir sind hier mitten im Nirgendwo, zirka drei Kilometer weg von der nächsten unbefahrenen Piste und vielleicht zehn von einer befahrenen. Wir haben glücklicherweise schwaches Signal, sind also kommunikationstechnisch nicht ganz alleine. Der Mog kann aber mit dem Blech in den Rippen weder vorwärts noch rückwärts bewegt werden. Ich sehe da eigentlich nur eine Lösung. Akkusäge auspacken, Metallblatt montieren und das gute Stück absägen. Wie ich an die Stelle, wo Sägen Sinn macht, herankommen kann, ist eine andere Geschichte. Zuerst wird wieder einmal gebuddelt. Die Sehnsucht auf baldigen Erfolg ist aber gross und daher rattert meine Säge auch schon bald. Die Akkusäge ist ja eigentlich an Bord, um uns durchs Dickicht durchzuschlagen oder Feuerholz klein zu kriegen. Zum Glück haben mir aber meine Schutzgeister bei der Ausrüstungsbeschaffung wohl richtigerweise zugeflüstert, dass auch ein oder zwei Metallsägeblätter nicht schaden können. Eigentlich hatte ich aber keine Ahnung, wofür ich diese je brauchen sollte. Ich zwänge mich irgendwie unter den Wagen und verschwinde dabei schon tief im Sand. Mir gehen allerlei worst-case Szenarien durch den Kopf immer mit der Mahnung: Jetzt bloss keinen Fehler machen! Die Situation in unbequemer Stellung unter dem Mog mit diesem Mordsgerät vor dem Kopf scheint mir nicht ganz ungefährlich. Zum Glück habe ich auch Schutzbrille mit dabei, ansonsten bleibt aber nur noch die zugegebenermassen nicht schlecht ausgestattete Bordapotheke und das medizinische Fachwissen meiner lieben Frau und Krankenschwester.


Das Blech hat in der Breite drei Löcher, also gibt es vier Alustellen von zirka vier Zentimetern durchzusägen, um bis ans andere Ende zu gelangen. Das erste Stück ist nach knapp einer Minute geschafft. Beim zweiten tue ich mich schwer, denn der Winkel zum Brett wird immer unpraktischer. Es kommt, wie es kommen muss. Das erste Sägeblatt verbiegt sich total. Das zweite bricht mir an der letzten zu sägenden Stelle. Jetzt muss der Joker her. Ich habe noch ein Sägeblatt in der Kiste aus der Bosch Grundausrüstung, das scheint sowohl Holz, wie auch Metall zu schaffen. Das ist meine letzte Chance, mich aus eigener Kraft aus dieser Sch-…. önen Lage zu befreien.


Mit dem 3. Sägeblatt endlich geschafft: Das Sandblech ist zersägt und eine Weiterfahrt aus eigener Kraft wieder möglich

El Hamdulilah! Nach einer gefühlten halben Ewigkeit habe ich das Brett durch. Das selbständige Herausfahren gelingt ganz ohne weiteren Probleme und das Alublech, dass nun noch zwischen Tank und Tankgurt klemmt, na das lass ich mal besser da klemmen. Der Tank scheint keinen Diesel zu verlieren und beim Fahren achte ich von nun an stets auf die Tankanzeige, dass dem auch immer noch so ist. Nur mit dem zweiten kleineren Tank alleine müssten wir die Route etwas abändern, um schneller an eine Tankstelle zu gelangen. So wie es aber nun ist, sieht es zwar aus, wie ein Havarierter mit einem Messer im Bauch, aber der Schaden ist rein kosmetisch. Es fällt mir wie Schuppen von den Augen, wie ich das Zwitschern des kleinen Vogels in meinem Kopf nochmals höre. Ich verstehe nun jeden einzelnen Piepser. Danke kleiner Kerl, dass du uns warnen wolltest. Das nächste mal werde ich besser zuhören, versprochen!


Anstatt Vormittag ist es nun bereits Nachmittag und der Weiterfahrt in Richtung Iriki Salzsee steht nichts mehr im Wege. Wir bedanken uns bei unseren Schutzgeistern und sonstigen Kräften, die uns hier schliesslich nur mit einer weiteren Erfahrung bereichern wollten. Eine Lektion haben wir natürlich gelernt, Eine Lektion, wie sie vermutlich in keinem Off-road Buch steht!


Die Salzpfanne Iriki mit Fata Morgana am Horizont

Als wir nach zehn Kilometer das offiziell auf den Karten markierte Ufer des Salzsees erreicht haben, sind wir eher enttäuscht. Man sieht hier überhaupt keinen Unterschied. Alles flach, hart gepresster Untergrund mit zahlreichen Wanderdünen die es zu umfahren oder überqueren gilt. Auch die immer wieder aufkommenden Sandwirbel gilt es besser zu vermeiden.


Alleine auf weiter Flur, nur wir und die Natur!

Der Ausstieg aus der Salzpfanne ist unverkennbar. Die Landschaft ändert sich jetzt stetig, nur die mächtigen Berge des Anti-Atlas bleiben in der Ferne unverändert. Eine gewaltige Kulisse und wir sind hier mitten im Schauspiel. Endlich nimmt auch die Vegetation wieder zu. Zuerst nur kleine Wüstensträucher und schon bald kommen die ersten kruppligen Bäume. Der Boden ist mal salzig weiss, mal sandig gelb und dann plötzlich Lava schwarz. Wir fahren heute fast bis zum Sonnenuntergang, denn wir hatten ja ein klein wenig Verspätung bei der Wegfahrt. Um einen ruhigen und uneingesehenen Standplatz für die Nacht müssen wir uns auch diesen Abend nicht bemühen. Wir sind ALLEINE auf diesem Planeten. Wir stellen uns einfach ein paar Meter neben die Piste und schlafen nach diesem abenteuerlichen Tag todmüde, glücklich und dankbar ein.


Das ist weder Streuselkuchen, noch Cremeschnitte noch Guggelhupf. Das ist Marokko von seiner schönsten Seite ;-)


Jeder Stein erzählt eine Geschichte

Wir schreiben Fahrtag Nummer acht unserer off-road Südroute durch Marokko. Die letzten beiden Tage haben wir keine Menschenseele mehr gesehen. So freut es uns, heute wenigstens wieder einmal einem Esel über den Weg zu fahren. Der gute Kerl verweigert aber unsere milde Essensgabe, er scheint hier also nicht hungrig durch die Gegend zu irren. In der Ferne sehen wir auch noch Kamele, wir glauben mal der Zivilisation wieder etwas näher zu kommen. Die Gegend hier ist nun fast schneeweiss, kein Salz, sondern eher wie Karibiksand ;-). Aber kaum über der nächsten Kuppe ändert sich das Bild bereits wieder. Für unsere Fotografin an Bord eine spannende Region. Wir kommen entsprechend langsam voran und legen einen Fotostopp nach dem andern ein. Auch heute kommen wir nochmals an einem Militär Checkpoint vorbei. Immer wird freundlich gegrüsst, Pässe kontrolliert und irgendwas in ihre Logbücher notiert. Wir haben eigens dafür ein Factsheet erstellt, wo die strammen Herren gleich alle notwendigen Infos darauf finden können. Zeit hätten die Jungs ja genug, es alles schön säuberlich aufzuschreiben. Das Datenblatt erfreut sie aber ungemein, da kommt für sie kein Stress auf.


Nach einer sandigen Flussdurchquerung kommen wir für kurze Zeit vom Pfad ab. Unsere Piste bewegt sich immer weiter weg von der im GPS markierten Zielroute. Wir entscheiden uns etwas zurück zu fahren, um nach der richtigen Piste zu suchen. Oft gibt es kein richtig oder falsch, da diese Pisten meistens irgendwo wieder zusammenführen. In diesem Fall glauben wir aber, das sich die kurze Suche wohl gelohnt hat. Schliesslich soll es morgen zu Ende sein mit unserer Offroad Strecke, irgendwie wollen wir dieses Ende nicht verpassen. Auch wenn es unser Unimog auf diesen Pisten wohl vorzieht, wir freuen uns auch wieder mal mit 60km/h auf geteerten Strassen und ganz ohne Wellblech zu bolzen.



Zum Abschluss Tag des off-road Abenteuers bleiben uns nur noch dreizehn Kilometer zur Regionalstrasse. Wir können den Teer schon förmlich riechen, müssen aber ein letztes mal einen leeren Flusslauf durchqueren. Die Steine in diesem ausgetrockneten Fluss sind gross und super rund geschliffen. Es zeigt uns, dass hier für lange Zeit genügend Wasser geflossen ist. Die Welt ist zweifelsohne im Wandel. Für diese Region aber wohl in die falsche Richtung. Ohne Wasser kein Leben und trotzdem harren hier Mensch und Tier und schaffen es irgendwie über die Runden zu kommen. Der Weg über diese polierten Steine ist äusserst schlecht erkennbar, doch in der Ferne erspähen wir die ersten Camper auf der N12. Da müssen wir hin. Kurz vor Mrimina haben wir es dann geschafft. Neun Fahrtage, rund 300 Kilometer off-road. Auch die Südroute Marokkos wird für uns unvergesslich bleiben!


Nach zwei Wochen und über 300KM offroad blicken wir der Asphaltstrasse entgegen



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