Die ultimative Schottland Erfahrung
Teil 6
Auch wenn unsere Schottland Bucket List allmählich kürzer wird, so haben wir immer noch so einiges nicht gesehen auf unserer ultimativen Schottland Erlebnis Tour. Ganz oben auf unserer Liste stehen Tierbeobachtungen, die wohl am ehesten auf den ruhigeren Inseln gemacht werden können. Und dann natürlich die Whisky Verkostung. Wir haben uns diesbezüglich ein paar der exquisiten und weniger bekannten Brennereien herausgesucht, denn wir mögen die Massenprodukte nicht so sehr. Wenn immer wir aber etwas im Voraus reservieren müssen, tun wir uns schwer. Unsere Freiheit, erst am Morgen entscheiden zu können, wann und wohin die Reise weiter geht, ist uns viel wert. Das gilt sowohl für die Fähren, wie auch eine Whisky Verkostung. Somit bleiben wir dabei, wenn es passt, dann passt es, ansonsten lassen wir es eben bleiben.
Unser nächstes Ziel ist die von vielen Schottland Reisenden als Highlight beschriebene Isle of Skye. Sie ist wohl eine der wenigen, die auch ohne Fähre, sondern lediglich über eine Brücke erreicht werden kann. Bis dahin brauchen wir aber in unserem Reisetempo gleich mehrere Tage.
Von Oldmoreshore Beach geht es vorerst mal via Badcall (what a name;-) und die Kylesku Brücke bis nach Newton, wo wir uns für eine Zusatzschleife einmal mehr von der NC500 verabschieden und auf der single track road bis hinaus zum Loch Nedd fahren. Wenn wir bis anhin der Meinung waren, dass die Midges nicht der Rede wert sind, dann ändern wir von hier an unsere Meinung. Die Viecher nerven und halten uns nun auch schon davon ab, wenigstens den Apero gemütlich draussen vor dem Wagen einzunehmen. Kälte und Wind passen nicht genau zu Brigittes Vorstellungen von wohlig warmen Sommerferien. Gibt es mal weder Kälte noch Wind, dann kannst du sicher sein, dass die Midges sich breit machen. Das klingt jetzt, wie Jammern auf hohem Niveau, ist es auch, aber ohne die Midges, die Kälte und den Wind wären wir hier ja wirklich nahe am Paradies.
Entlang des Loch Nedd und bis nach Lochinver geht's stetig rauf und runter. Wir sind nun quasi im Herzstück Schottlands angekommen. Und wie so oft, kommt unverhofft. An einer wunderschönen Ecke, thronend über dem Maiden Loch, erspähen wir eine perfekte Nische ein klein wenig abseits unseres Tracks. Wir sind noch weit weg von unserem angestrebten Tagesziel, der Hafenstadt Ullapool, aber einen solchen Platz können wir uns einfach nicht entgehen lassen. Zack, Biwak!
oben: unser Standort für die Nacht am Maiden Loch
unten: Blick nach Westen zum unbeständigen Wetter
Jetzt gleichen sich die Tage nach und nach. Es wird Zeit, dass wir endlich auf die lang ersehnte Insel kommen. In Ullapool begraben wir aber endgültig den Gedanken der Äusseren Hebriden. Das Wetter ist momentan nur gerade mittelmässig und die Wartezeiten von mehreren Tagen einfach zu gross. Wir fahren direkt weiter via Loch Maree zur Isle of Skye und damit zu unserer ersten Whisky Brennerei, der Torabhaig.
oben & unten: Loch Maree
Wie auf Knopfdruck verziehen sich die Wolken gleich nach der Überquerung der bogenartigen Skye Brücke von Kyle of Lochalsh zur Isle of Skye. Wir steuern der Sonne entgegen und ganz ohne Voranmeldung hoffen wir, doch noch zwei Tickets für die Destillerie Führung und Whisky Verkostungen zu bekommen. Siehe da, es klappt. Wir sind auf der nächsten Tour um 16 Uhr. Das passt uns bestens. Wir verbringen die Wartezeit mit einem Spaziergang im sehr gepflegten Brennerei Gelände. Die stündige Tour ist äusserst interessant und schafft es tatsächlich uns Wein und Bier Trinker auch für Stärkeres zu gewinnen. Der Torabhaig (sprich Toravaig) ist ein sehr junger, auserlesener Brand und stellt einen ausgezeichneten getorften Single Malt her. Die Herstellung auf der Insel macht ihn zudem noch einmal etwas spezieller. Selbstverständlich verzichten wir vorerst auf die Verkostung und riechen nur mal am Gesöff. Denn, wer FRAME fährt, trinkt nicht. Wir verabschieden uns nachdem wir einen Liter Souvenir gekauft haben. Nach fünfzehn Kilometer Single Track Fahrt auf die andere Seite der Insel wird die Verkostung aber nachgeholt, mit Blick aufs Meer und einen schon fast kitschigen Sonnenuntergang.
Wir befinden uns hier unweit der Dunscaith Castle Ruine und warten auf ein Schön-Wetter-Fenster, um dieses zu entdecken. Es gibt in dieser einsamen Region wohl nicht viel anderes zu tun, als einfach die Natur, die Geschichte und sich selbst (und seinen Whisky) zu geniessen.
oben: und beim Sonnenuntergang wird schliesslich vollends verkostet
unten: Dunscaith Castle Ruine und immer wieder der faszinierende Blick aufs Meer
Die Isle of Skye hat neben der atemberaubenden Landschaft natürlich auch die eine oder andere Sehenswürdigkeit. Die «Fairy Pools» oder «The Old Man of Stor» gehören sicherlich dazu. Wir fahren an diesem regnerischen Tag einfach mal los und entscheiden uns an der letzten Wegkreuzung, ob wir den Fussmarsch zu den Feen wirklich antreten wollen. Das Wetter spielt heute nicht mit. Wir lassen die Pools links liegen und fahren direkt weiter Richtung Norden. Die Insel einmal umrunden, um die grandiose Landschaft aufzusaugen ist unsere Absicht auf Skye. Wir fahren durch ein Wirrwarr an Fjorden und Seen. Oft wissen wir nicht, was ist was. Nur ein Einzoomen auf dem GPS gibt dann Klarheit. Die dunklen, schweren Wolken haben zwar ihren ganz eigenen Charme, aber irgendwie ist es schade, dass wir heute keinen schöneren Tag mit etwas mehr Weitsicht erwischt haben.
Wir erreichen Dunvegan. Hier ist der Sitz eines der beiden Clans der Isle of Skye. Der MacLeod Clan öffnet sein Dunvegan Castle mitsamt seinen Gärten für die zahlreichen Touristen. Wir tauchen etwas tiefer in die Schottische Geschichte ein, bis zurück ins 13. Jahrhundert und staunen über die vielschichtigen Beziehungen zwischen Clan MacLeod und seinen befreundeten und rivalisierenden Clans (MacDonald of Sleat). Wer gerne mehr darüber hören will, linked hier
oben: die dunklen Seiten des MacLeod Clan Schloss Dunvegan
unten: die schönen Seiten in seinen Gärten
Kurz vor Uig wendet sich die Strasse einmal mehr 180° um einen Fjord und wir entkommen einer gewaltigen Gewitterzelle nur knapp. Kurze Zeit später wird es wieder eng. Über die Nordspitze bis auf die Ostseite und hinunter zur Skye Hauptstadt nach Portree gibt es nur noch Single Track. Irgendwo dazwischen, wo die Aussicht am Imposantesten ist, machen wir Halt für heute. Es geht auch nicht lange, da setzt Regen Nummer 17 ein.
Es ist kuschelig und wohlig warm in unserer Box und wir beobachten die Launen der Natur. Da entdecken wir auch schon etwas Neues: Die hiesigen Schafe stehen im Regen wir erstarrt. Wie konnten wir so etwas noch nie zuvor bemerken? Wie weisse Salzsäulen im grünen Gras, steif und regungslos. Warum machen die das bloss? Aus Vorsicht im nassen Gelände auszurutschen? Nein, nein, Regen erprobte Rassen – und das sind die schottischen Schafe ja allemal - stellen sich bei Regen mit dem Hintern in den Wind und lassen das Wasser auf ihrem über dem Rücken gescheitelten Fell ablaufen. Da sie am Bauch weniger Wolle haben, schützen sie sich so am Besten vor Wasser und Kälte. Mein Gott, sind diese Tiere clever. Lustig sieht es auf jeden Fall aus und Zeit für eine kleine Starr-Pause haben sie wohl auch. Die Kerle haben ja den Rest des Tages eh nichts anderes zu tun, als friedlich weiter zu grasen.
Wir hingegen nutzen den Regen nicht zum Rasten, sondern entschliessen uns in dieser Nacht, dem schlechten Wetter Richtung Süden zu entkommen, denn wir haben uns ein neues Ziel gesteckt. Anstelle Shetlands und der Äusseren Hebriden haben wir die Insel Mull als unser Inselparadies ausgesucht. Mull verspricht nicht nur weniger überfüllt zu sein, sondern bietet uns eine weitere Attraktion, nach der wir schon lange Ausschau halten: Die Schottischen Hochland Spiele. Die hiesigen Traditionen gehen nämlich weit über die Hochland Rinder, den Single Malt und die Spuk Geschichten der zahlreichen Schlösser hinaus. Schottland ist auch sportlich unterwegs. Bei den Scotish Highland Games geht es aber nicht um Golf, Billiard oder Darts, nein es geht vielmehr um die klassische Leichtathletik UND den Dudelsack. Klingt spannend, nicht? Dem nassen Wetter zum trotz fahren wir heute so weit wir kommen in Richtung Mull. Die Isle of Skye verlassen wir hierfür nicht wieder über die Brücke, sondern via Fähre von Armadale nach Malaig. Mit dieser kurzen Fährenüberfahrt vermeiden wir ein Zurückfahren an die durch Loch Alsh und Loch Duich zerklüfteten Westküste und der dahinter liegenden Anhebungen. Wir gelangen küstennah bis hinunter zum Mingary Castle, wo wir kurz vor dem Übersetzen nach Mull noch einen kurzen Luxushotel Besuch einlegen. Ach ja, dazwischen versuchen wir noch unser Glück, das Glenfinnan Eisenbahn Viadukt vor die Linse zu bekommen. Wir und mit uns wohl hunderte von weiteren Touristen scheitern auf dem masslos überfüllten Parking einen freien Platz zu finden. Ein ratloses Schulterzucken des Parkplatzwärters gibt uns zu verstehen, dass hier nicht genügend für den Massenansturm vorgesorgt wurde. Alternativlos ziehen wir von dannen.
oben: Loch Ailort
unten: Loch Sunart und schon ist auch die Sonne wieder da
ganz unten: Blitzbesuch im Luxushotel & Dining Tempel Mingary Castle
Die dritte Fährenüberfahrt auf unserer Tour bringt uns nun also nach Tobermory, der Hauptstadt der kleinen Insel Mull, von der spätestens seit Paul McCartneys Schnulze «Mull of Kintyre» unbewusst vermutlich schon jeder mal gehört hat. Die Überfahrt zum Inselparadies ist zwar kurz, aber dennoch ziemlich wackelig. Der Wind hat natürlich auch seine Vorteile. Keine Midges und auch die dunklen Wolken sind seit heute früh wieder mehrheitlich verzogen. Das farbenprächtige und somit fotogene Hafenstädtchen fasziniert uns auf Anhieb. Vorerst fahren wir aber noch etwas in den Süden, um uns wieder einmal auf einem Campingplatz dem Wäsche-Wasch-Ritual zu unterziehen.
oben: Zeugen der Geschichte auf dem Weg zum Campingplatz Pennygown in Salen
unten: so sieht es aus, wenn der Campingplatz Tumbler wieder mal streikt
ganz unten: Die pittoreske Hafenstadt Tobermory - Isle of Mull
Es ist frühmorgens, sonnig, frisch und Highland Game Day. Wir versuchen unsere Motoren heute besonders leise zu starten und machen uns schon kurz nach sieben auf den Weg zurück nach Tobermory. Um an so einem speziellen Tag einen Parkplatz im Hafen zu ergattern, musst du früh unterwegs sein. Wir sind es und wir ergattern. Es bleibt genügend Zeit für den üblichen zweiten Morgenkaffee während wir dem Treiben hier im Hafengelände zuschauen. Wir beobachten hauptsächlich die vielen jungen im Kilt gekleideten Frauen und Männer, die sich mit ihrem Dudelsack vor der ortsansässigen Whisky Brennerei in Stellung bringen. Wo gibt es denn so etwas noch. Frauen und Männer sind von Kopf bis Fuss exakt gleich eingekleidet. Ich suche, wie im «Finde den Unterschied» Rätsel. Ich finde keinen.
Um zehn Uhr geht die Parade los. Voraus ein Dutzend Ältere, vermutlich die Herren des Insel Clans gefolgt von einer militärisch aufkolonierten Hundertschaft von Dudelsackbläser. A propos hundert. Mull veranstaltet heute das hundertste Highland Game. Wir sind also Zeugen eines ganz besonderen Events ;-).
Eingegliedert hinter den Sackpfeifer marschieren wir alle zusammen hinauf zum Golfplatz, wo die Spiele ausgetragen werden. Als Golfer tut das natürlich etwas weh, zu sehen, wie dieser Platz ums achtzehnte Loch zum Olympia Gelände umfunktioniert wurde. Ein kleiner Hügel bildet aber eine natürliche Tribüne für die Zuschauer, wohl einfach der perfekte Ort für diesen Grossanlass. Mull hat knapp 3000 Einwohner, es scheinen heute alle hier zu sein. Selbstverständlich sind aber auch einige Touristen mit dabei.
Gleich am Eingang gibt es für alle Besucher die erste «Verpflegungsstation». Lokaler Whisky und Gin in allen Sorten und Variationen stehen zur Degustation bereit. Es ist kurz vor elf Uhr morgens. Na das kann ja heiter werden.
Die Stimmung ist fantastisch, das Wetter zur Zeit noch beständig. Man darf sich die Spiele als eine Mischung von Sporttag und Musikwettbewerb vorstellen. Während im nicht ganz ovalen Oval die Sportler um die Wette spurten, werfen die starken Kerle im Stil von Hammerwerfer irgendwelche schweren Gegenstände in die Arena Mitte. Hochsprung, Weitsprung, Dreisprung und mitten drin der Tanzwettbewerb zur traditionellen Dudelsack Musik. Von der dreijährigen Tanzakteurin bis hin zum 80-jährigen Langstreckenläufer ist jedes Alter mit dabei. Ausserhalb der Arena blasen auch noch die Sackpfeifer vor einer individuellen Jury um die Wette während sie im Zeitlupentempo eine bestimmte Schrittkombination ausführen. Es ist schlicht faszinierend und wir wissen oft gar nicht, wo wir hinschauen müssen, um nichts zu verpassen.
Selbstverständlich darf auch heute der Regen nicht fehlen. Den Anwesenden scheint das aber so gut wie gar nichts auszumachen. Fröhlich wird weiter gekämpft, gefeiert, gegessen und getrunken.
Am frühen Abend fahren wir schliesslich noch quer über die Insel bis zur Westseite. Irgendwo in den Hügeln südlich von Calgary finden wir ein schönes Plätzchen mit Weitsicht gleich neben einem Owoo. Die Insel scheint trotz des Grossanlasses in Tobermory wirklich nicht so überlaufen zu sein, wie wir das von der schottischen Westküste nun schon gewohnt sind. Wir merken es auch daran, dass hier Hirsch und Hasen querfeldein laufen und sich gar nicht an unserer Präsenz stören. So haben wir uns das auf der Insel vorgestellt.
Seit dem Camping vor zwei Tagen ist der Frischwassertank ja wieder gefüllt, alle Wäsche gewaschen und die Essensvorräte sind hier in Schottland eh nie ein Problem. Wir sind also gerüstet, um wieder einmal ein paar Tage an einem schönen Ort zu stehen. Am Loch Na Keal könnte uns das gelingen. Voller Zuversicht fahren wir da hin, auf einem Single Track versteht sich. An der Nordseite des Ben More, der grössten Erhebung der Insel, werden wir dann auch gleich fündig. Es wurde uns von schottischen Campern berichtet, dass die Regeln des Wildcampen hier auf Mull nicht so streng gehandhabt werden, wie auf dem Festland. Also trauen wir uns auf einen Felsen zu fahren, der unweit des Tracks gleich am Ufer des Wassers steht. Wir blicken bei Ebbe auf drei kleine Inseln, auf denen sich die Seehunde zum Sonnenbad versammeln. Auch Otter und allerlei Raubvögel sichten wir gelegentlich. Immer wieder mal machen Bird und Seal Watchers neben uns halt, um mit ihren grossen Fernrohren unsere Umgebung auszuspähen.
Nach vier Tagen an diesem traumhaften Ort, tun wir, was wir so höchst ungern tun. Wir buchen die Fähren zurück zum Festland und diejenige rüber nach Nordirland. Jetzt haben wir wieder Termine, aber wir wollen ja schliesslich bis anfangs August in Irland sein. Also, auf gehts!
Unser FRAME scheint sich auf Fährenüberfahrten richtig wohl zu fühlen, denn er wippt immer freudig seine Kabine im Gleichtakt mit dem Wellengang. Beim Einparken lässt das Fährpersonal einen letzten PW nur handbreit an unsere Box heran manövrieren. «Das kann bei etwas erhöhtem Wellengang schnell ins Auge gehen» erkläre ich den Verantwortlichen die Wipplust unseres Unimogs. Der Fahrzeuglenker bedankt sich ob meiner Voraussicht und tauscht den letzten Platz mit einem kleineren Fahrzeug auf der gegenüberliegenden Seite. So finden schliesslich doch noch alle Platz auf dieser Fähre nach Oban ohne Gefahr auf Kratzer oder Beulen.
Wir sind wieder auf der Hauptinsel, in Oban. Nach einer Woche auf der Insel Mull fühlen wir uns zurück im hektischen Mainland. Der Vorteil dieses höheren Grades an Zivilisation ist das Vorfinden von Organic Food in den Spezialgeschäften dieses kleinen Hafenstädtchens. Zur Übernachtung schlagen wir uns aber wie immer in die Büsche. Genauer gesagt an die Gestade des Loch Etive am Jetty von Taynuilt, eine halbe Stunde nordöstlich vom Ankunftshafen. Es sind nun noch zwei Tagesetappen bis zur Irland Fähre nach Cairnryan. Immer Richtung Süden fahrend, verlassen wir nun die Highlands wieder und kommen zum grössten Sees Grossbritanniens, dem Loch Lomond. Enge Strassen winden sich entlang des Sees. Während der Fahrer sich auf die super anspruchsvolle kurvige Strecke konzentriert, geniesst die Beifahrerin die Szenerie der Stunde. Manchmal, für Bruchteile von Sekunden, ist es aber auch umgekehrt ;-)
Am Ende des Sees liegt Balloch Castle, es gibt uns die Gelegenheit für eine wohlverdiente Pause. Wir schlendern durch die Gärten und Wälder hinauf zur Schlossruine und bald wieder zurück. Es ist hier besonders auffällig, wie viele Warn- und Verbotsschilder auf die Besucher gerichtet sind. Alle 30 Meter dieselben Tafeln, was du darfst, nicht darfst und wie du dich zu verhalten hast. Mitdenken scheint nicht mehr erwünscht zu sein, gesunder Menschenverstand wohl gar verboten. Der Staat hat hier das Zepter komplett übernommen. Wo führt das bloss noch hin mit dieser Bevormundung?
unten: Balloch Castle und seine exotischen Gärten
Unser Weg führt uns schliesslich via Erskine Brücke über die Clyde, vorbei an Glasgow. Wir hätten es kaum bemerkt, aber wir übernachten heute gleich neben einem der grössten Whisky Produzenten Schottlands, den Chivas Brothers am Ufer des Kilbirnie Loch. Schottland ist nun definitiv hinter uns, nichts mehr von schmalen Strassen, Hexenhäuschen und zotteligen Rindern. Wir sind auf dem Weg zur Fähre von Cairnryan nach Larne, bereit für unser nächstes Abenteuer im gigantischen (Nord-)Irland.
Nächster Blog: 3.7. Gigantisches (Nord)-Irland
Comments